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Warum es sich lohnt, das teuerste Unternehmenskapital zu pflegen

Folgender Artikel befasst sich mit der Zufriedenheit der Mitarbeiter, deren Identifikation mit dem Arbeitsplatz/Betrieb und der damit verbunden Motivation "alles" dafür zu unternehmen, dass es so bleibt. Dies ist jedoch keine Selbstverständlichkeit und schon gar kein Selbstläufer. Der einzelne Mitarbeiter braucht dazu auch Wertschätzung die nicht nur materiell abgegolten werden kann. Zum Beispiel erfährt ein Mitarbeiter Wertschätzung indem ihm die Möglichkeit des Besuches von regelmässigen Aus-/ und Weiterbildungskursen gegeben wird.

Warum also verbinden Sie nicht das eine mit dem anderen und ermöglichen Ihren Mitarbeitern den Besuch eines Ausmass- oder Kalkulationskurses. So profitiert einerseits der Mitarbeiter von einer persönlichen Aus- und Weiterbildung und anderseits die Firma durch die damit verbundene Professionalität bei der Abrechung einer Arbeit.

„Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes Kapital“ – dieser Satz ist in Geschäftsberichten oder Unternehmensbroschüren häufig zu lesen. Leider bleibt es oft bei dieser Floskel. Gerade in Krisenzeiten fallen Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung schnell dem Rotstift zum Opfer. Doch auch ohne zusätzliche finanzielle Mittel gibt es viele Möglichkeiten, ein angenehmes Betriebsklima zu schaffen, die Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen und damit die Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Dazu gehören vor allem kurze Wege und eine offene Unternehmenskultur – mit Platz für den Menschen. Langsam scheint sich diese Erkenntnis in den Unternehmen wieder durchzusetzen. Denn Mitarbeiter sind in der Tat das wertvollste und teuerste Kapital eines Unternehmens, das es sich zu pflegen lohnt.


Erhalt der Mitarbeiterzufriedenheit vorrangig

Dass die Mitarbeiter im wahrsten Sinn des Wortes das "teuerste" Kapital darstellen, offenbart ein Blick auf die Kosten. Die Personalkosten machen in der heutigen Unternehmenswelt den Löwenanteil der Ressourcen aus. In Unternehmen der Dienstleistungsbranche erreicht ihr Kostenanteil sogar über 80 Prozent und mehr. Diese Fixkosten sind ohne massive Auswirkungen auf das Geschäft kurzfristig kaum zu beeinflussen, weshalb die Personalkosten bei der Unternehmensplanung eine wichtige – wenn nicht die wichtigste - Rolle spielen.

Genau hier liegt das Spannungsfeld: Einerseits stellen die Mitarbeiter sowohl in der produzierenden Industrie als auch in der wachsenden Dienstleistungsbranche das wichtigste und auch mit Abstand teuerste Kapital einer Firma dar. Andererseits wird aber am wenigsten für den dauerhaften Erhalt dieser Ressource getan.

Pflege des teuersten Kapitals

Doch sollten sich Führungskräfte bewusst machen: Die Mitarbeiter "sind" das Unternehmen und sie entscheiden maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg einer Unternehmung. Dabei spielt die Persönlichkeit eines Mitarbeiters für den Unternehmer eine entscheidende Rolle, denn seine Wünsche, Vorstellungen und Ziele werden in die Unternehmenspersönlichkeit einfließen und diese prägen.

Nach der Maslowschen Bedürfnispyramide (Harold Maslow, 1908 – 1970) bauen die menschlichen Bedürfnisse in fünf „Stufen“ aufeinander auf. Ab der Ebene drei folgen die sozialen Bedürfnisse, Individualbedürfnisse und das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung, die auch für die Unternehmen relevant sind. Denn je mehr ein Mitarbeiter diese persönlichen Bedürfnisse in der Arbeit verwirklichen kann, desto mehr ist er gewillt, seine Arbeitskraft für das Unternehmensziel einzusetzen. Das wiederum fördert den Erfolg des Unternehmens.


Maslowsche Bedürfnispyramide

  • 1. Stufe: Körperliche Grundbedürfnisse – Essen, Trinken, Schlafen. Diese Bedürfnisse sind in unserer Gesellschaft in der Regel immer befriedigt, unabhängig von der Arbeit.
  • 2. Stufe: Sicherheitsbedürfnisse – Recht und Ordnung, Schutz vor Gefahren, fester Arbeitsplatz, Absicherung. Auch diese Bedürfnisse sind grundsätzlich abgedeckt.
  • 3. Stufe: Soziale Bedürfnisse – Freundschaft, Liebe, Gruppenzugehörigkeit. Ab dieser Ebene beginnen die Bedürfnisse der Mitarbeiter eines Unternehmens.
  • 4. Stufe: Individualbedürfnisse – Status, Anerkennung, Wertschätzung, beruflicher Erfolg. Auf dieser Ebene findet der Hauptanspruch der Mitarbeiter an das Unternehmen statt.
  • 5. Stufe: Selbstverwirklichung – Individualität, Talententfaltung, Perfektion, Erleuchtung. Diese Ebene stellt den höchsten Anspruch der Mitarbeiter an einen erfüllenden Arbeitsplatz dar.

 

Wirtschaftliche Stabilität durch Mitarbeiterbindung

Wie wertvoll Mitarbeiter sind, merkt so mancher Manager allerdings erst, wenn er zu wenig gute Fachkräfte hat, um anstehende große Aufträge zu erledigen. Eine nicht zu unterschätzende Problematik in der heutigen schnelllebigen Welt, in der jeder Kunde vorrangig und sehr schnell bedient werden will. Zudem ist die Rekrutierung von neuen Mitarbeitern ungleich aufwändiger und teurer als das Halten von vorhandenen Fachkräften. Die Personalsuche und der Kompetenzaufbau kosten viel Geld und Zeit, die die Beteiligten von ihrer produktiven Arbeitszeit abschneiden müssen. Erschwerend hinzu kommt, dass neue Mitarbeiter erst mühsam eingearbeitet werden müssen. Man geht im Durchschnitt von einem Zeitraum von sechs Monaten aus, nach der ein neuer Mitarbeiter erst so produktiv arbeitet wie eine versierte, eingearbeitete Fachkraft. Diese Kosten können Unternehmen leicht einsparen, indem sie ihre Mitarbeiter langfristig binden.


Verständnis als Grundpfeiler

Doch welche effektiven, aber kostengünstigen Maßnahmen können Unternehmen ergreifen? Zunächst sollten Führungskräfte sich bewusst machen, dass die wenigsten Menschen in der Zwangslage sind, speziell für ihr Unternehmen arbeiten zu müssen. Ein Mitarbeiter kann sich in der Regel frei entscheiden, für welches Unternehmen er seine Lebenszeit und -energie einsetzen möchte.

Hier beginnt die Vorbereitung für eine erfolgreiche Mitarbeitermotivation und langfristige Bindung. Man tauscht zunächst die eigene Lebenszeit gegen Geld ein. Erst danach kommt das Fachwissen, das man sich wiederum im Tausch gegen Lebenszeit aneignet und gegen Geld eintauscht. Jeder versucht diese Zeit so gut und so angenehm wie möglich zu verbringen. Dieser Wunsch ist der uns alle verbindende gemeinsame Nenner. Deshalb ist es nicht so schwer Mitarbeiter zu verstehen – eine Grundvoraussetzung um sie zu motivieren.

 

Wertschätzung und Motivation

Neben dem Verständnis spielt auch schon nach Maslow die Anerkennung eine wichtige Rolle. Um einen Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden, muss ihm ein Vorgesetzter zeigen, was er ihm und dem Unternehmen wert ist. Diese Kommunikation muss offen sein und in einer Sprache und mit Mitteln erfolgen, die beim Mitarbeiter ankommen. Kurze Wege und eine offene Unternehmenskultur schaffen Vertrauen. Leere Floskeln dagegen wurden oft genug gehört, sie erreichen das Gegenteil, nämlich dass die Mitarbeiter abschalten oder sich nicht ernst genommen fühlen.

Langfristige Mitarbeiterbindung ist immer mit Motivation verknüpft. Allerdings finden genau hier die meisten Fehler statt – in dem Irrglauben, man könnte die Menschen materiell motivieren. Motivation ist nichts Materielles, das man kaufen kann. Motivation spricht den Geist und die Emotionen an. Deshalb sollten Unternehmer ihren Mitarbeitern ermöglichen, ihre Wünsche, Sehnsüchte und Ziele zu verwirklichen – natürlich nur, wenn sie konform gehen mit den Unternehmenszielen.

Quelle: Gerald Hahn, www.personalmanegement.info

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